Trennung richtig vorbereiten

Der beste Zeitpunkt sich über Rechte und Pflichten zu informieren war gestern. Ernsthaft!!

🤯Wie oft sitze ich vor Akten und wünsche mir, dass die Mandant:innen schon viel früher anwaltlichen Rat gesucht hätten, bevor die notarielle Trennungsvereinbarung unterzeichnet wurde und bevor auf alles Finanzielle verzichtet oder völlig überzahlt wurde, nur um Ruhe zu haben. Denn vor dem hochstreitigen Sorgerechts- und Umgangsrechtskonflikt hat der Vertrag nicht geschützt.

🎉Oder ich freu mich. So wie vor Kurzem. Da bekam ich eine E-Mail von einer tollen Mandantin mit einem narzisstischem Ex und Vater der gemeinsamen Kinder. Er hat eine Therapie begonnen. Die Trennung ist durch und sie ist mit den Kindern ausgezogen, ohne dass er wieder gewalttätig wurde. Ohne dass die Kinder eine Eskalation mitbekommen haben. Ohne dass sie sämtliche Rechte aufgegeben hat. Der Umgang läuft. Der Unterhalt auch. Ohne dass er je erfahren hat, dass sie sich schon sechs Monate vor der Trennung hat beraten lassen. Denn auch das gehört zur anwaltlichen Schweigepflicht.

👩‍💻Mittlerweile sind einige Kanzleien digitalisiert und eine Beratung kann digital stattfinden. Unterlagen können per Mail eingereicht werden und es kommt keine Post mehr nach Hause, die zufällig gefunden werden kann.

Seitdem eine Mandantin von ihrem Partner krankenhausreif geprügelt wurde, weil er zum Zeitpunkt des Telefontermins mit mir zufällig doch Zuhause war, rufe ich meistens mit „privater Nummer“ an.

🕑Der beste Zeitpunkt für eine Beratung war gestern. Das gilt selbst dann, wenn man sich beraten lässt, bevor man sich trennt. Denn am besten lässt man sich beraten, sobald man sich in eine finanzielle und emotionale Abhängigkeitssituation begibt. Und das ist meistens schon dann, wenn man plant, Kinder zu bekommen.

Urheber: Karola Rosenberg

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